Chronik

Gegründet wurde unser Verein 1950. Das bedeutet uns gibt es schon seit über 70 Jahren.

Zum 50-jährigen Jubiläum des HHC Strümpfelbach wurde ein Rückblick erstellt, begonnen von Sofie Weishaar und fortgeschrieben von Horst Mannschreck und Helmut Schmid. Diesem Rückblick sind die folgenden Texte entnommen, teilweise leicht abgeändert.

Die Anfänge

Die Strümpfelbacher waren schon immer musikliebend, sie haben gern gesungen und auch Instrumente gespielt. So wird berichtet, dass im letzten Jahrhundert fast in jedem Haus ein Musikinstrument anzutreffen war: In den Bürgerlisten wurden immer wieder „Spielmänner“ aufgeführt, so zum Beispiel 1725 ein Samuel Mödinger und Johann Jakob Wagner. Sie haben bei Kirbetänzen und zu Hochzeiten aufgespielt. Aber das Spielen und Tanzen war gar nicht erwünscht, es wurde für allzu weltlich und sündhaft gehalten. Trotzdem wurde auch in Strümpfelbach bald nach der Erfindung der Mundharmonika, 1827 von Christian Messner, dem „Harfenmacher“ in Trossingen, dieses handliche Instrument gespielt.

Bald darauf begann der Bau einer „Ziehharmonika“. Zunächst war es ein Instrument mit diatonischer Tonfolge, das sich als Soloinstrument für Tänze und Lieder eignete und bald hielten auch in Strümpfelbach, die „Zieg-am-Leder“ oder „Handörgela“ Einzug. Bekannt ist als Spieler zu Tanz und Spiel der „blinde Hannessa Fritz“, der gern ein Späßchen machte und zu den Mädchen sagte: „Gelt, Mädle, i ka´s!“ Natürlich konnte man auch zusammenspielen, aber ein Orchester konnte man damit noch nicht aufbauen. Das gelang erst später durch die Differenzierung in verschiedene Klangkörper.

Nun wurden die ersten Handharmonika-Clubs gegründet.Auch in Strümpfelbach hatten sich eifrige Spieler Handharmonikas gekauft und einige davon taten sich 1938 zu einer Gruppe zusammen. Glasermeister Wilhelm Knauß, Ernst Heeß u.a. schufen mit Karl Spießberger aus Endersbach als Lehrer einen Club, der sich aber durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs jäh wieder auflöste.
Nach 1945 wurde das Handharmonikaspiel wieder beliebt. Es entstand der Wunsch sich zusammenzutun, um das Spiel zu fördern.

Der Handharmonika-Club Strümpfelbach e.V. wird gegründet.

1950 nahm es Karl Ritter in die Hand. Die Brüder Werner und Ewald Kamm, Willi Hofmann, Dieter Walz, Hans Wiesner, Hermann Binder, Emil Wilhelm u.a. fingen mit gemeinsamen Übungsstunden an. Die organisatorische Arbeit besorgte Karl Ritter. Im Vereinsprotokoll heißt es: „Während der Zeit von 1950 bis 1955 hielt der Vorstand Karl Ritter den Club zusammen. Die ganzen Vorbereitungen zu Veranstaltungen und alles Drum und Dran fielen auf ihn und die Spieler zurück“. Dieses jedoch wurde eines Tages zuviel. Am 23. Januar 1955 fand deshalb die erste Jahreshauptversammlung statt. Hierbei wurde beschlossen künftig auch passive Mitglieder aufzunehmen, wie hoch die Beiträge sein sollten, und die Aufnahme in den „Deutschen Harmonika-Verband“ wurde beantragt. Gleichzeitig fanden die ersten Vorstandswahlen statt: Gewählt wurden als erster Vorstand Karl Ritter, zweiter Vorstand Ferdinand König, Kassier Adolf Wilhelm, Schriftführer Horst Mannschreck, Kassenrevisoren Willi Kober und Heinrich Schneider. Der HHC Strümpfelbach hatte 20 aktive und 55 passive Mitglieder.

Das Orchester des Handharmonika-Clubs Strümpfelbach im Jahr 1955 unter der Leitung von Adolf Müller. Von links: H. Wiesner, S. Idler, H. Reinhardt, M. Ritter, M. Dietrich, E. Fischer, I. König, W. Hofmann, H. Mannschreck, A. Ehnes, K. Ritter, A. Knauß, H. Beck

Vereinsgeschehen – geprägt von unseren Vorständen

Karl Ritter

Gründungsmitglied und Ehrenmitglied des Handharmonika-Clubs Strümpfelbach, 1. Vorstand von 1950 bis 1966.

Als Karl Ritter ausschied, wurde Horst Mannschreck sein Nachfolger. Er führte den Verein zusammen mit Edgar Heim als zweitem Vorstand über 30 Jahre umsichtig und uneigennützig weiter. Unter ihrer Führung wurde der Handharmonika-Club Strümpfelbach nach dem Beschluss einer Vereinssatzung in der Hauptversammlung vom 28. Januar 1968 am 9. März 1968 mit Wirkung vom 7. Januar 1968 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Waiblingen eingetragen.
Für ihre langjährigen besonderen Verdienste um die Belange des Handharmonika-Clubs Strümpfelbach wurden Horst Mannschreck und Edgar Heim mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Horst Mannschreck

Ehrenmitglied sowie Ehrenvorsitzender des Handharmonika-Clubs Strümpfelbach, 1. Vorstand von 1966 bis 1997.

Edgar Heim

Ehrenmitglied des Handharmonika-Clubs Strümpfelbach,2. Vorstand von 1966 bis 1997.

Im Jubiläumsjahr 1990 hatte der Handharmonika-Club Strümpfelbach 40 aktive und 79 passive Mitglieder. Die Leitung des Vereins lag bei Dietmar Ißler, Hermann Roos und Helmut Schmid.
Übungsort für den Handharmonika-Club Strümpfelbach war zunächst die „Linde“, die zum Stammlokal wurde und in der auch die kleinen Veranstaltungen wie Fasching oder Weihnachten stattfanden. Für die größeren Veranstaltungen mit öffentlichen Einladungen wurde der „Hirsch“-Saal oder die damalige Gemeindehalle gemietet. Da die Räume in Strümpfelbach aber zu klein wurden, wich der Verein zu größeren Konzerten nach Schanbach in die Omnibushalle aus. So kamen schon früh auch Schanbacher Frauen und Männer zum Verein und wirken bis heute in Orchester und Vorstand mit.

von links nach rechts: Helmut Schmid, Dietmar Ißler, Hermann Roos

Zunächst als stellvertretender Vorstand, dann ab 2018 als 1. Vorstand lenkte Peter Weitmann bis 2022 mit viel engagement und arbeitseifer den HHC Strümpfelbach.

Peter Weitmann

1. Vorstand von 2018 bis 2022.

Aktuelle Vorstände des HHC Strümpfelbach sind Andreas Gimmler (1. Vorstand) und Louise Gutekunst (stellvertretender Vorstand).

Ein Orchester kann nur gedeihen, wenn es gute Dirigenten hat.

Dirigenten müssen nicht nur die nötige fachliche Ausbildung und Freude am Spiel mitbringen, sie müssen das Orchester auch mit Begeisterung und Menschenkenntnis leiten und das Vertrauen der Spieler besitzen. Diesen idealen Dirigenten zu finden ist nicht immer leicht. Der HHC hatte das jedoch das Glück, von Anfang an solche Dirigenten verpflichtet zu haben. Sie haben das Orchester auf das heutige Niveau geführt.

Dies waren:

  • 1950 – 1952 Herr Patzelt
  • 1952 – 1953 Ingrid Schatz
  • 1953 – 1961 Adolf Müller
  • 1961 – 1962 Hans Hohner
  • 1962 – 1979 Rolf Heim
  • 1979 – 1980 Eberhard Würtele
  • 1980 – 1985 Herbert Heck
  • 1985 – 1995 Heinz Beinroth
  • 1995 – 2004 Ralf Gscheidle
  • seit 2004 Mirko Schmid

Rolf Heim nahm sich besonders der Jugendabteilung an, so dass im Bericht über das Jahr 1962 steht: „Unter der Leitung von Herrn Heim haben die Jugendabteilung sowie das 1. Orchester gewaltige Fortschritte erzielt, wie es in den Jahren zuvor nie der Fall war. Unserem Dirigenten, Herrn Heim, möchte ich hiermit im Namen aller aktiven Mitglieder für seine aufopfernde Tätigkeit unseren besten Dank sagen.“ Die Aufwärtsentwicklung des Vereins unter Rolf Heim führte zu einem hohen künstlerischen Stand der verschiedenen Orchesterabteilungen. Besonders die Beliebtheit des Handharmonikaspiels bei der Jugend war auf die stete Bereitschaft und Begeisterung von Rolf Heim zurückzuführen. Leider fand seine Tätigkeit durch seinen tragischen Unfalltod 1979 ein jähes Ende. Sein Andenken wird im HHC Strümpfelbach in hohen Ehren gehalten.

Sein Nachfolger als Dirigent des Handharmonika-Clubs Strümpfelbach wurde Herbert Heck. Unter seiner Leitung hat sich im Verein wesentliches geändert. Es stellte sich nämlich alsbald heraus, dass er nicht nur Akkordeon spielen lehrte, sondern auch ein hervorragender Ausbilder für Klarinette und Saxophon war. Dies kam dem Wunsch des ersten Vorstands Horst Mannschreck entgegen, ein weiteres Instrument – das Saxophon – zu erlernen. Mit ihm begannen 18 Interessenten aus den Reihen der aktiven und passiven Mitglieder bei Herbert Heck mit Saxophon- und Klarinettenunterricht. Damit war der Weg zum „gemischten“ Orchester geebnet. Seit 1982 trat der HHC Strümpfelbach als einer der ersten Handharmonikavereine überhaupt, zunächst bei der Unterhaltungsmusik, später auch bei Konzerten, mit Saxophon- und Klarinettenbegleitung auf. Die Auftritte des HHC bei Festen und Feierlichkeiten in der Gemeinde und im Umkreis wurden dadurch immer mehr, wodurch auch der Bekanntheitsgrad immer größer wurde.